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VOR ORT IM MUSEUM

Giovanni Bellini, Der tote Christus, von zwei trauernden Engeln gestützt (Ausschnitt)

Das Bild als stumme Predigt

Vortrag und Führung
mit Dr. Christine Goetz und Dr. Irmtraud Thierse
in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin
- Abteilung Besucherdienste
-

Am Donnerstag, dem 6. Dezember 2001, um 19.00 Uhr
in der Gemäldegalerie am Kulturforum,
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin-Tiergarten

Der Bildgebrauch der Kirche hat schon früh zu Kritik, in Byzanz zum Bilderstreit geführt. In der westlichen Kirche waren Bilder immer auch ein Teil der Liturgie. Die Schönheit des Dargestellten sollte auf die Schönheit des Göttlichen verweisen. Von Anfang an kam den Bildern auch eine belehrende, didaktische Funktion zu. Lange galt die von Gregor dem Großen um 600 n. Chr. entwickelte Bildtheorie, in der er den Bildern bestimmte Aufgaben zuwies: Sie sollten sowohl der Erinnerung an Gott und seine Taten dienen als auch dem Kult. Außerdem sollten sie Andacht hervorrufen und die schriftunkundigen Laien belehren. Gregor spricht in diesem Zusammenhang von Bildern als einer stummen Predigt.

In den unterschiedlichen Epochen der Kunst haben sich Auftraggeber, Künstler und Betrachter immer sehr verschieden verhalten. Doch auch wenn die Schwerpunkte verschieden gelagert waren, und wenn die Bilder heute im Museum aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen gerissen sind, künden sie immer noch von der Frömmigkeit ihrer Zeit.

Dr. Christine Goetz                             Dr. Irmtraud Thierse

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